Data wydruku: 2024-05-05 02:58:53

Die älteste eiserne Hängebrücke auf dem europäischen Kontinent

Die älteste eiserne Hängebrücke auf dem europäischen Kontinent

Geschichte

Im Jahre 1753 sind auf dem Gebiet der heutigen Stadt Malapane (Ozimek), am Ufer des Flusses Malapane, im Auftrag des Preußenkönigs Friedrichs II. die ersten zwei Öfen fürs Eisenschmelzen entstanden. Das Hüttenwerk wurde Malapane benannt. 34 Jahre später hat man zum ersten Mal fürs Eisenerzschmelzen Koks verwendet. Dank dieser Tatsache wurde das hiesige Hüttenwerk zum Spitzenbetrieb auf diesem Gebiet in ganz Europa. Zwei Jahre später war Malapane wieder an der Spitze – diesmal im Bau der Eisenbrücken.

Die erste eiserne Bogenbrücke wurde für den Ort Laasan (Kreis Schweidnitz) in Niederschlesien errichtet. Das Objekt ist nicht erhalten geblieben, im Gegensatz zu dem, welches technisch mehr fortgeschritten ist – der Kettenbrücke, die in Malapane entstanden  ist. Sie wurde am 12. September 1827 zur Benutzung freigegeben und war zu damaliger Zeit Pionierleistung von Karl Schottelius – dem königlichen Hüttenmeister und eine Sensation auf globaler Ebene. Die für 4.200 Taler gebaute Brücke erfüllte die Funktion der Hauptverbindung auf dem Weg zwischen Guttentag und Oppeln.

Die Belastbarkeit der Brücke betrug 3 Tonnen. Sie stellte sich mehrmals einigen Bedrohungen entgegen, u. a. der großen Flut im Jahre 1830, als der Staudamm auf der Malapane zerstört worden ist. Im Jahre 1854 wurde das Brückenjoch gefestigt/ verstärkt sowie die Art und Weise der Kettenverankerung geändert. Ab dem Jahr 1945 – nach einer ernsthaften Beschädigung – wurde sie für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Im Jahre 1969 wurde dieses Objekt ins Register der technischen Denkmäler eingetragen.

Die Brücke besteht aus dem an eiserne Ketten aufgehängten Brückenjoch, die eisernen Ketten werden an zwei Gusspylonen gestützt, die aus Gussschlitzplatten bestehen, welche wiederum mit neogotischen Portalen verziert sind. Die etwa 55 Tonnen wiegende Konstruktion stützt sich auf gemauerten Brückenköpfen. Die Spannweite in den Pylonenachsen beträgt 31,5 Meter, das Brückenjoch ist  28,6 Meter lang und 6,0 Meter weit, die ganze Brücke besteht aus etwa 1600 eisernen Elementen – im großen Maß sind sie handgefertigt, geschmiedet. Als eine von wenigen ist sie bis heute praktisch Originalzustand erhalten.

Heutzutage

Die Brücke ist der größte Stolz von Malapane und ihre Abbildung befindet sich im Stadtwappen. Eine generelle Renovierung der Brücke begann im Herbst 2009. Nach dem Abbau wurden alle Metallelemente einer gründlichen Restaurierung unterzogen, dadurch wurden diese Details wiederaufgebaut, die in der Vergangenheit verschwunden sind. Die Brückenköpfe sowie das Brückenjoch wurden auch verstärkt. Aus Sicherheitsgründen wurden sie an Zusatzleinen aufgehängt (die Masse des Befestigungsstahls - etwa 10 Tonnen, mehr als 400 Meter Gesamtlänge der Leinen). Heutzutage beträgt die Belastbarkeit der Brücke 22 Tonnen, Sie ist in der Nacht beleuchtet.